Erneuerung der BHKW-Anlage auf der Kläranlage Emden-Larrelt

Der städtische Eigenbetrieb Bau- und Entsorgungsbetrieb Emden (BEE) erneuert auf der Kläranlage Emden-Larrelt die vorhandene BHKW-Anlage. Das in den Faultürmen durch Faulung erzeugte Methangas wird zum Betrieb von zwei Blockheizkraftmotoren genutzt. Die vorhandene Anlage, bestehend aus zwei Modulen je 130 kW elektrisch und 270kW thermisch, versorgt die zwei Faultürme und das Betriebsgebäude mit Wärme und decken zurzeit rd. 65 % des jährlichen Strombedarfs der Kläranlage Emden-Larrelt.

Die Betriebsdauer der vorhandenen HKW-Anlage beträgt im Jahr 2022 -18 Jahre, sodass aufgrund des altersbedingten Verschleißes, der zunehmenden Stör- und Ausfallwahrscheinlichkeit sowie dem im Vergleich zu modernen BHKW-Anlagen geringen elektrischen Wirkungsgrad eine Erneuerung technisch und wirtschaftlich notwendig ist. In einer vorangegangenen Studie zur zukünftigen Klärgasnutzung wurde festgestellt, dass mit neuen Modulen bei gleichem Brennstoffeinsatz aufgrund deren höherer elektrischen Wirkungsgrade jährlich etwa 300 000 kWh mehr Strom erzeugt werden und darüber hinaus im Jahr 210 to CO eingespart werden.

Gemäß oben genannter Studie ist der Austausch der BHKW-Anlage gegen zwei neue Module mit einer elektrischen Leistung von jeweils 208 kW das wirtschaftlichste Konzept für die zukünftige energetische Verwertung des Klärgases.

Der BEE hat für die Maßnahme einen Fördermittelantrag aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Programmgebiet, Stärker entwickelte Region (SER) zur Förderung von Maßnahmen der "Energieeinsparung und Energieeffizienz bei öffentlichen Trägern sowie Kultureinrichtungen" gestellt. Die Maßnahme wird gemäß Zuwendungsbescheid mit einem Fördersatz von 50% in Höhe von 644500 Euro gefördert.

Die Planungsaufträge für die Maßnahme wurden bereits vergeben. Der Planungsumfang umfasst dabei den Austausch der BHKW-Module einschließlich deren Anlagenperipherie bzw. dessen Auslegung sowie die Erstellung eines Umbaukonzeptes unter Beachtung der angrenzenden Systeme (Schnittstellen) und einer Funktionsbeschreibung unter Berücksichtigung unterschiedlicher Betriebs- bzw. Fahrweisen.

Es ist geplant die Leistungen für die Lieferung des neuen BHKW`s und dem Umbau der peripheren Anlagenteile noch in diesem Jahr auszuschreiben und zu vergeben, um 2022 die Anlage in Betrieb nehmen zu können. Der BEE verspricht sich über die Energieeinsparungen auch eine höhere Anlagenbetriebssicherheit insbesondere bei der Versorgung zwingend erforderlicher Förder- und Gebläse-Aggregate zur Aufrechterhaltung des Kläranlagenbetriebes im Falle eines Netzausfalles.